BKGE-Lexikon

Mähren

Buch- und Druckgeschichte

Für Mähren wichtig ist Brünn/Brno. Hier drucken Konrad Stahl aus Blaubeuren und Matthias Preinlein aus Ulm. Beide hatten zuvor in Olmütz/Olomouc für das Bistum gearbeitet. Sie drucken hier wohl beide zusammen 1488 die Chronica Hungarorum des Johannes de Thwrocz, insgesamt mehr als zehn v.a. liturgische Bücher. In Olmütz wird ab 1499 von Preinlein, ab 1500 von Konrad Baumgarten und ab 1504 von L. Fürstenhayn gedruckt. Nach einem kurzen Intervall von 1538 bis 1547 von Jan Olivetský eröffnet 1554 der Nürnberger Jan Günther eine Offizin, die von seinen Nachkommen weitergeführt wird. Im 17. und 18. Jh. kommen Znaim/Znojmo, Iglau/Jihlava und Troppau/Tropava als Druckorte hinzu. In Südmähren arbeitet die illegale Druckerei der Böhmischen Brüder in Eibenschitz/Ivančice und ab 1578 in Kralitz/Kralice. Hier wird insgesamt von 1563 bis 1619 gedruckt. Hauptwerk ist die kommentierte „Kralitzer Bibel“ (1574-1594).

Bibliografische Hinweise

Literaturtitel

Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug u.a. (Hg.): Lexikon des gesamten Buchwesens, 2. neu bearb. Aufl. Stuttgart 1987ff, Bd. I (1987), S. 560f.; Bd. V (1999), S. 14f; Bd. VI (2003), S. 83-85; Bd. VII (2007), S. 512-518.

Zitation

Detlef Haberland: Mähren. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2011. URL: http://lexikon.bkge.uni-oldenburg.de (Stand: 20.04.2011).

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