BKGE-Lexikon

Westpreußen

Buch- und Druckgeschichte

Der Erst- und Inkunabeldrucker Preußens ist der Goldschmied Jakob Karweyse, der  wohl ab 1492 in Marienburg/Malbork mindestens zwei populäre religiöse Drucke herstellte. Der Wanderdrucker Konrad Baumgarten druckte hier etwa 1499/1500 religiöse Schriften und ein Schulbuch. Mit der Druckerfamilie Rhode aus Marburg wurde der Buchdruck in Danzig/Gdańsk sesshaft. Unter den ca. 200 Drucken von Andreas Hünefeld sind Gesang- und Gebetbücher auch für die reformatorische Kirche in Polen und Litauen, Schulbücher und wiss. Werke sowie Dichtungen von Martin Opitz u. a. Für die europäische Wissenschaftsgeschichte wichtig sind die Privatoffizinen des Astronomen Hevelius und des Botanikers Breyne. Auch als Stadt des Musikdrucks mit weiter Wirkung nach Polen und Westeuropa ist Danzig ein Druckort von überregionaler Bedeutung. Die Produktion von Elbing/Elbąg und Thorn/Toruń sind regional wichtig. Eine starke überregionale Wirkung entfalten die hier gedruckten Kantionale lutherischer Provenienz.

 

Bibliografische Hinweise

Literaturtitel

Detlef Haberland: Der Buchdruck in Danzig in der Frühen Neuzeit. Vom Wanderdrucker bis zur Massenproduktion. In: Jens Stüben (Hg.). Ostpreussen. Westpreussen. Danzig. Eine historische Literaturlandschaft (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 30). München 2007, S. 189-204.

Zitation

Detlef Haberland: Westpreußen. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2011. URL: http://lexikon.bkge.uni-oldenburg.de (Stand: 20.04.2011).

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